D) WÜRZBURGER KNEIPEN, E) CAFÉS & F) BIERGÄRTEN
D.1 Beste Kneipen
In Würzburg heisst es, dass die Sanderstrasse die 'Kneipenmeile' sei. Das kann man so sehen, steht letztlich aber wohl mehr für das Viertel
der südlichen Altstadt, in dem sich tatsächlich mehr Lokale versammeln, als in anderen Bezirken.
Das Rauchverbot für Gaststätten hatte in der Folge zwar keine größeren Auswirkungen auf die Betriebe der Altstadt, aber den typischen
Eckkneipen in den Bezirken hat es stark zugesetzt.
TIPP: In Würzburg kann man in der Tourist-Information (Falkenhaus) und Buchhandlungen das Würzburger Kneipen-Quartett kaufen
(9,95 Euro), dessen 28 Karten des Spiels jeweils auch Gutscheine für die einzelnen Kneipen, Restaurants und Cafés darstellen. Der
Gesamtwert übersteigt dabei den Kaufpreis um ein mehrfaches.
Reurerbäck, sehr altes Lokal mit 550jähriger, durchgehender Tradition. Seit Ende der 1960er Jahre wurde der reine Weinausschank
aufgegeben und das Lokal in mehreren Stufen zu Kneipe und Sportsbar umgewandelt, die es heute ist. - Eine Besonderheit ist der
Nebenraum für ungewöhnliche Kunstprojekte.
Sternbäck, sehr altes Lokal noch aus dem 15. Jhdt., das vor der Zeit als ‚Bäck‘ „Gasthaus zum Stern“ (das Haus besass bis Weltkrieg
2 einen wunderbaren gotischen Treppengiebel) genannt wurde. Bis Mitte der 1980er Jahre war es noch ein reines Weinlokal. Heute
zählt das Sternbäck zu den beliebtesten Innenstadtkneipen, dessen Aussenbereich auf dem Sternplatz im Sommer grossen Anklang
findet. - Zur Geschichte des Ortes gehört auch, dass während des 30jährigen Krieges der Übergriff schwedischer Soldaten gegen eine
junge Frau – der Legende nach eine Apothekerstochter und sie ahnen wahrscheinlich, worum es sich handelte – zu blutigen Unruhen
in der ganzen Stadt führten, die einem Aufstand nicht unähnlich gewesen sein sollen.
Café Klug; sehr große Kneipe mit mehreren Gasträumen, in denen zu meiner studentischen Zeit gelegentlich auch Meetings
stattfanden. Zu allererst ist es aber eine echte Kneipe für u.a. die Stammkundschaft des Viertels.
Muck (früher ‚Knarr und Wuttich‘); stellvertretend genanntes Beispiel für die typische Kneipe der Sanderstrasse. Klassisch, nett,
lebhaft.
Unicafé; auf zwei Ebenen eine Kneipe, die mit einem gewissen intellektuellem Flair tatsächlich seit jeher gerne von Studis besucht
wird.
Nachtwächter; kleine verwinkelte Kneipe in der Korngasse (hinter dem Karmelitenkloster), wobei es sich um eine Seitenstrasse der
Sanderstrasse zum Main hin in der südlichen Altstadt handelt. Bereits 1974 eröffnet ist es eine der ältesten studentischen Kneipen der
Stadt, bekannt eben auch für das sog. 'Party machen', warum denn auch nicht.
D.2 Studentische Kneipen
In einer Mittelstadt mit über 30.000 Studis ist natürlich fast jede Innenstadtkneipe auch eine Studi-Kneipe; manche jedoch ein wenig mehr
als andere wie z.B. die schon genannten Kneipen 'Café Klug' und 'Unicafé'.
Einige, studentisch ziemlich legendäre Orte wie z.B. "Die Pille" als Kneipe und das darunter gelegene "Caveau" als Disco sind nicht mehr da.
Schade.
KULT; kleine, aber sehr intensive Kneipe. Ursprünglich 1990 hervorgegangen als Überlebensprojekt für das 'Autonome Kulturzentrum'
(AKW), das an seinem ehemaligen Standort damals schliessen musste und später eine Heimstadt auf dem ehemaligen Bürgerbräu-
Gelände (die Stadt wollte dem Projekt Räumlichkeiten am 'Alten Hafen' nicht überlassen; durch diese Diskussion aber entstand
letztlich das Kulturspeicherprojekt) fand. Das Kult mitten in der Stadt etablierte sich von Anfang an erfolgreich und entwickelt sich
heute unabhängig von dem ursprünglichen Projekt. Es hat nach wie vor keinen Inhaber, sondern wird durch ein Kollektiv betrieben. -
Zu meiner Gremienzeit an der Uni trafen sich hier jeden Montag Vertreter fast aller Fachschaften zur sogenannten "Feuerwehr"; eine
überaus erfolgreiche Einrichtung damals und irgendwo die innere Keimzelle studentischer Politik und Aktionen.
Chambinzky; mit einer eigenen Seite bereits beschriebenes Würzburger Theater-Haus, aber eben auch eine besondere Kneipe, Bar,
Gaststätte ..., je nachdem, wie man will. Das Publikum ist von Intellektuellen, Kunstorientierten und eben überwiegend von aktuellen
bzw. ehemaligen Studis geprägt. Es gibt insgesamt 3 Räume; einen mit der langen Barttheke, einen mit Sonderausstellungen an den
Wänden und den grösseren Hauptgastraum. - Hier war es, wo die 'Studentische Liste für den Stadtrat' zur Kommunalwahl 1990 sich
versammelte und letztlich auch den erfolgreichen Einzug in den Stadtrat feiern konnte.
Standard, ehemals 'Waschküch'; Studi- und Musikkneipe (gelegentliche Live-Sessions) auf zwei Ebenen (Keller), wie sie studentischer
kaum sein kann bzw. vor dem heutigen, wohl zeitgemäßeren Konzept gewesen ist. Ende der 1970er Jahre von Studierenden
gegründet. Aus dem Lokal ist auch ein Sportverein am Stammtisch hervorgegangen.
D.3 Sportkneipen bzw. ‘Sportsbars’
Immer mehr Kneipen und Lokale bieten seit einigen Jahren Live-Sport-Übertragungen an, um sich für das Publikum entsprechend
interessant zu machen. In den meisten Fällen ist dies ein Zusatzangebot zum eigentlichen Konzept, das zu bestimmten Zeiten viel Stimmung
(und natürlich Umsatz) bringt.
Chelsea; (meines Wissens nach) einzige als reine Sportsbar konzipierte Kneipe in der Stadt. Typisch amerikanisch aufgebaut in
Räumlichkeiten und Angebot nach dem klassischen Konzept dieses Typus. Der grosse Erfolg des Lokals sorgte vor ca. 10-15 Jahren++
dafür, dass der Sport in der Würzburger Kneipenlandschaft immer präsenter wurde.
Pinocchio in der Bahnhofstraße (keine Internetbeschreibung vorhanden); typisches Beispiel für eine klassische, gewachsene und
eigentlich auch ziemlich stimmungsvolle Kneipe, die sich mit etablierten Sportübertragungen ein zusätzliches Standbein geschaffen
hat.
E. Beste Cafés
Hier nur ein kleiner Abschnitt, denn so ein Café kann man ja problemlos beim Prominieren oder Altstadtrundgang auswählen. Hier deshalb
nur ein kleiner Anriss von Cafès, in denen wir ganz gerne einmal ein Päuschen einlegen.
Café Schönborn; typisches Kaffeehaus am Übergang zwischen Oberem und Unterem Markt. Sehr grosses Platzangebot über zwei
Etagen und auch draussen direkt auf dem Markt. Direkt gegenüber von Marienkapelle und Falkenhaus ein wirklich guter Platz, um sich
gemütlich niederzulassen. Historisch gesehen befände sich das 'Café Schönborn' in einem Teil des 'Dietricher Spitals', dessen von
Antonio Petrini und auch Neumann erbauten Gebäude allerdings nach dem Krieg nicht gerettet werden konnten.
Marktkaffee Brandstetter; der KLASSIKER! Café und Bäckerei. Das Brandstetter findet man in der kleinen Marktgasse, die von der
nördlichen Seite des Unteren Marktes zur Karmelitenstrasse führt. Der Betrieb ist unverändert 'alteingesessen' seit dem Ende des 19.
Jhdt. Traditionell hat das Brandstetter ab bereits ab 5:00 Uhr morgens geöffnet und ist das Ziel der verbliebenen Nachtschwärmer. Das
Unternehmen hat noch ein paar Bäckereifilialen in der Innenstadt und auch gleich am Unteren Markt eine kleine Niederlassung als
sogenanntes Stehcafé in einer der seit alters her an die Marienkapelle angebauten Lädchen.
Brückenbäck; direkt am linksmainischen Ausgang der Alten Mainbrücke gelegen. Ebenso wie das 'Sternbäck' auch schon längstens
kein "Bäck" mehr, wie es noch im Namen geführt wird. Café mit viel Atmosphäre durch die Lage am Main und ein traditionell beliebter
Treffpunkt. Zusätzlich auch ein Mittagstisch und Speisen im Angebot. In einer Ecke lässt sich eine Minibühne freimachen, auf der
regelmäßig Livemusik zum Tragen kommt. Nett und auch nicht schlecht für die Atmosphäre.
Sonntagmorgen TIPP: Müllerbäck; Filiale der Großbäckerei in der Theaterstrasse direkt gegenüber des Mainfrankentheaters. Hier gibt es
auch Sonntagmorgens frische Backwaren zum Mitnehmen und natürlich einen Kaffee zum Verweilen.
F. Beste Biergärten
Biergärten gibt es wirklich viele in und um Würzburg, denn dies ist eine süddeutsche Domaine. Es ist nicht möglich, hier alle interessanten
Biergärten aufzuführen und soll daher beschränkt bleiben auf solche, die sich v.a. im Rahmen eines touristischen Besuchs der Stadt
anbieten.
Kranenkai-Biergarten am Mainkai; auf der Bastion am Alten Kranen gelegen, ideal nach oder während der Altstadterkundung; hier
gilt Selbstbedienung und viele nehmen den Bierkrug auch mit runter auf die Kaimauer und genießen die unvergleichliche Fluss- und
Panoramastimmung mit Festung, Alter Mainbrücke und dem Käppele im Hintergrund. Klassisches Postkarten-Motiv.
Schützenhof; auf dem Nikolausberg in der Nähe der Frankenwarte; hier hat man auf der Terrasse einen herrlichen Blick über die
südliche Stadt und das Maintal in dieser Richtung. Bekannt auch für seine einfache, aber sehr gute Küche. Beliebt sind die Kässpätzle
direkt aus der Pfanne und auch die Blauen Zipfel. Gut geeignet für den Besuch mit Kindern, da auf dem Hof ein paar Spielgeräte und
auch Tiere sind. Entweder mit dem Auto kommen oder in Form einer kleinen Wanderung über das Käppele.
Zollhaus; am Eingang zum Steinbachtal zwischen Hecken auf der Strassenseite zum Main hin gelegen. Es gibt da einen Spielplatz
zum Toben und eine Bühne für Events wie Musik-Giggs. Während einer Fussball WM oder EM trifft man sich hier zum Public Viewing.
Alles ziemlich lauschig. Ich mag den Ort.
Talavera-Schlösschen; linksmainisch bei dem grossen Talavera-Platz; sehr altes und traditionelles Ausflugslokal schon zu Anfang des
19. Jhdt. Früher war das Areal mit Gut und Promeniergarten um ein deutliches größer. Es gibt einen Bühnenpavillon mit Matinee- oder
Abend-Veranstaltungen, die ich jedoch nie gesehen habe. Trotz der Nähe zu dem P+R Parkplatz ist das alte Flair unter schattigen
Bäumen und mit dem kleinen Barock-Schlösschen (Event-Veranstaltungen) noch gut zu erahnen und die Atmosphäre in dem Garten
bestens.
Biergarten an der Festung ('Schenke zur Alten Wache); Neben den Burggaststätten mit Terrasse auf der Südseite des Schlosses,
liegt der Biergarten mit Terrasse und SB-Pavillon recht idyllisch unter Bäumen auf der Nord-West-Seite der äusseren Vorburg beim
sog. 'Schönborntor' und in direkter Nachbarschaft zum Mainfränkischen Museum. Es handelt sich dabei um die ‘Wer da?’ genannte
Bastion der Festung. Sehr gut geeignet für die Einkehr nach dem Festungsspaziergang und/oder Museumsbesuch. Zudem ein
fantastischer Blick über das Maintal nach Norden hin (Vergleiche das Panorama beim Schützenhof) mit dem gegenüberliegenden
Steinberg.
Die Goldene Gans; sehr atmosphärischer Biergarten direkt linksmainisch am Flussufer, den man durch eine Strassen-
/Festungsmauerunterführung von der Burkarderstrasse aus erreicht. Der Name nimmt Bezug auf die ehemalige 'Goldene Gans' in eben
dieser Burkarderstrasse mit der dortigen Hausbrauerei im Kellergewölbe, wobei es sich um die Betreiber des Biergarten handelt. Und
damit wird auch klar, dass das ganz Besondere hier die einzigartigen und - ich kann es nicht anders sagen - super-leckeren Hausbiere
sind. Dazu gibt es die Würzburg-typischen Brotzeiten zum beispielsweise Binden des Alkohols, angefangen beim einfachen
Schmalzbrot bis ...
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