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Ein Platz zum Gedenken an den Feuersturm des Krieges Von der Marienkapelle am Marktplatz führt eine Strasse nach Norden zur Juliuspromenade, in deren Verlauf sich eigentlich unerwartet auch ein kleiner Platz öffnet, der "Ulmer Hof". Der Name dieses Ortes hat nichts mit der Stadt Ulm zu tun, sondern geht zurück auf einen Bürger diesen Namens, dessen Anwesen sich dort schon im 14. Jahrhundert befand. Ein grosser gotischer Hof, welcher später in den Besitz des Bürgerspitals überging und im 17. Jahrhundert von den Schweden schwer geplündert und verwüstet wurde. Anschliessend verfiel das Areal die meiste Zeit über, bis in der Mitte des 19. Jahrhunderts endlich eine neogotische - sehr beliebt damals - Restauration folgte. Nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges erfolgte nicht etwa der Wiederaufbau, sondern nach einigen Jahren des Hin und Her der Abbruch der eigentlich besser als andere noch erhaltenen Anlage, um einen Strassendurchbruch zur Juliuspromenade zu schaffen. Dadurch erst entsteht der Platz, den wir heute kennen, welcher zunächst als Parkplatz und Tankstelle (!) diente. Die eigentlich von Anfang an vorgesehene Platzgestaltung findet erst über 30 Jahre später Mitte der 1980er Jahre statt. Begrünung, ein paar Bänke und zwei Bäume dazu. Wirklich interessant, erwähnens- und betrachtenswert ist aber vor allem die von dem regionalen Künstler Klaus Rother geschaffene Plastik, welche an die Zerstörung Würzburgs im 2. Weltkrieg und die anschließende Leistung des Wiederaufbaus erinnert. - Sie wird als verkohlter Baumstamm beschrieben mit der zunächst brennenden Stadt sowie 4 Aststümpfen in Reliefszenen zu beispielhaften Momenten von Zerstörung und Wiederaufbau. Das ist sicher nicht falsch und man mag das so interpretieren, ich jedoch sehe eine Feuersäule mit den Bildern der Zerstörung und so etwas wie eine daraus letztlich aufsteigende Kraft des Neuanfangs ... Ganz gleich, wie man diese Plastik sehen und verstehen möchte, entscheidend ist die sehr gelungene Erinnerung an diese dunkelste Stunde der Stadt und die sehr interessant aus geführte Arbeit, welche dazu einlädt sie von allen Seiten aufsteigend zu betrachten. Der Platz in der Gesamtheit ist leider nicht so sehr einladend gelungen, was weniger an der Bemühung um Gestaltung liegt, sondern mehr in der Tatsache, dass zusätzlicher Platz für die Einfahrt einer Tiefgarage gebraucht wurde und die umgebenden Wohnanlagen nicht gerade als 'Hingucker' bezeichnet werden können. Mitten im Herzen der Altstadt ist das natürlich ein wenig schade, aber verständlicherweise auch den Folgen dieses letzten grossen Krieges geschuldet. Die "Feuersäule" erinnert daran. TIPP: Nur einige Meter vom Ulmer Hof entfernt findet sich in der Bronnbachergasse Richtung Main der "Fichtelsche Hof". Ein wunderbares Barockpalais um einen sehenswerten Innenhof herum aus dem frühen 18. Jahrhundert, das sich ursprünglich in Klosterbesitz (’Himmelspforten’) befand und dann von dem fürstbischöflichen Hofkanzler Fichtel in dieser Weise neugestaltet wurde. Daran mitgewirkt haben sowohl Balthasar Neumann als auch der Wiener Hofarchitekt Johann Lucas v. Hildebrandt. Neben der Fassade und dem Durchgangsportal ist vor allem auch das barocke Treppenhaus eine echte Schau. Der ‘Ulmerhof’ im Video des Altstadtrundganges Die Station 8 des Altstadtrundganges führt u.a. auch am Fichtelhof und dem ‘Ulmer-Hof’ vorbei mit dem Denkmal der dortigen Feuersäule als Erinnerung an Zerstörung und Wiederaufbau der Stadt. Sehen Sie hier das entsprechende Kapitel aus dem Video des Rundganges, das Sie sich auf Mein-Wuerzburg.com in voller Länge auch auf der zuständigen Seite Altstadtrundgang anschauen können.

Der Ulmer Hof

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