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Ein kleines “x” mit großen Folgen Wir alle wissen natürlich, wer Wilhelm Conrad Röntgen gewesen ist, denn wir alle sind in unserem Leben wahrscheinlich schon mehrfach 'geröngt' worden. Der Entdecker der im Volksmund auch nach ihm benannten X-Strahlen ist eigentlich gar kein Würzburger, sondern stammt aus Remscheid. Aber er hat die diese Strahlen und vor allem auch ihre Nutzbarmachung 1895 während seiner Zeit an der Universität (1888 - 1900) entdeckt, deren Rektor er auch zeitweise gewesen ist. - Dafür erhielt er 1901 den ersten vergebenen Nobelpreis für Physik überhaupt. Seine Leistung steht hier stellvertretend für eine lange Kette an hervorragenden Forschern der Uni Würzburg und dafür, dass wir hier in dieser Stadt nicht nur eine der ältesten Universitäten haben, sondern auch eine solche, die durch die Jahrhunderte sowohl ihrem Bildungsauftrag, als auch dem Sinnen nach neuen Erkenntnissen und neuem Wissen immer ein bisschen mehr als nur gerecht wurde und in der Gegenwart auch wird. Tradition und Moderne treffen direkt aufeinander; so war es immer und so wird es wohl auch noch für eine ganze Weile bleiben. Manchmal ein bisschen konservativ in diesem Franken, manchmal auch ein bisschen gestrig, wie es diese Burschenschaften in der Stadt repräsentieren, ... aber eben immer auch nach Erkenntnis strebend und voll des aktuellen Stands von Lehre und Forschung. Das ist gut so und lässt auch in unserem 21. Jahrhundert einiges an außerordentlichen Leistungen des Universitätsstandortes Würzburg erwarten. Für Röntgen, der seine berühmten Strahlen in einem Gebäude nahe dem Bahnhof entwickelte, wurde damals eigens die Trasse der Trambahn verlegt, so dass diese noch heute nicht dort vorbei führt, sondern durch Kaiserstrasse und Juliuspromenade. Keine Erschütterungen sollten die Experimente des Physikers gefährden. - Dazu passt, dass die Uni knapp 100 Jahre später mit dem zur Physik gehörenden Mikrostruktur-Labor Anfang der 1990er Jahre 'Am Hubland' ein bis dahin weltweit einzigartiges, Öl-gelagertes Gebäude für die Entwicklung von Nano-Halbleitern (zur Übersetzung: besondere Mikro-Prozessoren) errichtet hat, das selbst allergeringste und kaum messbare Erschütterungen kompensiert. Insgesamt 14 mit der Universität Würzburg in der ein oder anderen Weise verbundene Forscher haben bis heute einen Nobelpreis erhalten. 10 davon allein in den Jahren von 1901 - 1920, was für die herausragende Position der Universität in jener Zeit und kurz davor spricht. Der aktuell letzte Preisträger ist im Jahr 2008 Harald zur Hausen in der Rubrik Medizin für die Entdeckung von Viren als Ursache des Gebärmutterhalskrebses.

Wilhelm Conrad Röntgen