Spital- und Universitätsgründer, Fürstbischof der Gegenreformation
In Würzburg gibt es viele Epitaphe (Grabplatten - Grabdenkmäler) von Fürstbischöfen, Domherren, Kanonikern, Rittern,
Adeligen, Patriziern oder Bürgern der Stadt überall an den verschiedenen sakralen Orten zu sehen, aber eigentlich nur sehr wenige
bis eigentlich keine groß ausgeführten Statuen von Persönlichkeiten. Ausnahmen sind die Figuren der Alten Mainbrücke, bei denen es sich
jedoch ganz überwiegend um Heilige handelt und die Statue von Fürstbischof Julius Echter in der Mitte der Juliuspromenade
gegenüber des von ihm gegründeten Spitals.
Die bärtige Bronzestatue Julius Echters steht überlebensgroß auf einem klassizistisch ausgeführten Granitsockel und hebt
segnend die rechte Hand über Bürger und Stadt. Dabei trägt er den Bischofshut, ein Kreuz an der Kette, eine lange Robe und um die
Schultern gelegt einen Mantel. In der linken hält er den Bischofs- bzw. nicht sehr krummen Krummstab. - Das war's auch schon, keine
weitere Aussage.
Die Statue stammt aus der Münchner Gießerei des Ferdinand von Miller, welche einige Jahrzehnte später für Würzburg auch die
Figuren der Löwenbrücke sowie die Frankonia des gleichnamigen Brunnens gegossen hat.
Der bayerische König Ludwig I. liess das Denkmal 1846 am heutigen Standort aufstellen. Er hatte vor dem Königtum als
Kronprinz etliche Jahre mit seiner Familie in Würzburg gelebt und war möglicherweise von den hinterlassenen Leistungen Echters -
wie dem Juliusspital und der Alten Universität - so sehr beeindruckt, dass er diesem noch kurz vor seiner Abdankung als König ein
Denkmal setzen wollte.
Gewiss ist es so, dass Echter über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren ungewöhnlich lange in Würzburg und Umgebung gewirkt und
einer ganzen Ära seinen Stempel mit sozialen Werken, Bautätigkeiten und vielem mehr aufgedrückt hat. Er steht aber auch für sehr harte
Maßnahmen der Gegenreformation, für Erlasse gegen die jüdische Bevölkerung, für Hexenprozesse und dergleichen mehr.
Da es in Würzburg keine Tradition dafür gibt, bedeutenderen Fürstbischöfen ein Denkmal zu errichten, steht das Julius-Denkmal
etwas anachronistisch für sich allein und bleibt die persönliche Idee des Bayernkönigs.
Echter-Denkmal
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